Mehr Prototypen, weniger Layouts für die Tonne

Mitte September haben Steffen Hartmann und ich den Workshop „Lean UX für Startups“ gehalten. Dabei fiel mir auf, dass sich das von Lean UX vorgeschlagene Arbeiten mit Prototypen stark mit der Arbeitsweise deckt, die sich in meinem aktuellen Projekt-Team entwickelt hat. Das war mir bis dahin weder klar, noch haben wir im Team die Nähe zu Lean UX forciert.

Eine Facette dieser Arbeitsweise ist das Arbeiten mit Prototypen. Dazu gehört besonders das Diskutieren im Team über erstellte Prototypen und die dahinter liegenden Konzepte, um ein gemeinsames Verständnis bezüglich der Stärken, aber auch der Schwächen der skizzierten Lösung zu schaffen. Mit diesem Vorgehen konnte unser Team bisher alle Features bis zur finalen Implementierung im Produkt entwickeln.

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BreakUX – schlechte UX kann jeder

Schlechte UX kann jeder … das hört sich trivialer an, als es ist. Trivial wäre, gedankenlos und unreflektiert zu handeln und einfach irgendetwas zu tun. Bei der Implementierung von Benutzeroberflächen in der Software-Entwicklung passiert das leider viel zu oft. Aber auch bei der Planung neuer Features, der Gestaltung von Kundenbefragungen, usw. zeigt sich immer wieder eine gewisse Fahrlässigkeit.

Bei bewusst schlechter UX geht es aber gerade nicht um Gleichgültigkeit oder Fahrlässigkeit. Es geht vielmehr um das wohlüberlegte Treffen möglichst schlechter und bösartiger Entscheidungen. Das ist ein deutlicher Unterschied.

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Vom Mayday-Projekt zum eigenen DevCamp-Track – so entstehen Themenschwerpunkte bei Mayflower

Steffen und Katrin beschäftigen sich schon länger mit den Themen UX/UI; nicht nur, aber oft während eines Maydays, unsere zweiwöchentlich stattfindende Slacktime. Dort, wie auch auf firmeninternen Barcamps, probieren sie mit Kollegen Methoden wie User Story Mapping oder Empathy Maps aus; Dinge, die inzwischen auch Einzug in Kundenprojekte gefunden haben. Was sich sonst noch alles im Laufe der Zeit aus „lass uns gemeinsam Wissen aneignen“ ergeben hat und warum es manchmal gar nicht so schlecht ist, wenn der Nutzer betrunken ist, erfährst du im Interview. Weiterlesen

Die Exclusive Design Challenge

Exclusive Design – was soll das bitte sein?

Vasilis van Gemert versteht Exclusive Design als die Umkehrung von Inclusive Design. Wobei Inclusive Design das Bestreben beschreibt, Interfaces im Web so zu gestalten, dass sie für jeden gleichermaßen benutzbar sind. Ein zentraler Wunsch bezüglich des Web ist ja die Verfügbarkeit für jeden.

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Unkonventionelles UX-Testing: The User is Drunk

„Don’t make me think“ – nach dem gleichnamigen Buch von Steve Krug – ist der Claim, der Usability und User Experience seit nun fast 20 Jahren bestimmt. Nutzer wollen nicht nachdenken, wenn sie tagtäglich Produkte verwenden. Die Bedienung soll „intuitiv“ sein und schnell zum gewünschten Ergebnis führen.

Intuitive Bedienung ist jedoch eine der größten Mythen der Produktentwicklung, da die vermeintliche Intuition bei der Verwendung von Produkten fast immer auf vorher erlerntes Verhalten zurückgeführt werden kann. „There really is no user interface metaphor that is truly intuitive“ proklamierte Scott Francis 1994 (The Only Intuitive Interface Is The Nipple). Es gibt keine intuitiven Bedienkonzepte – moderne User Interfaces sind immer eine Mischung aus gewohnter (und damit erwarteter) Methodik und der Anreicherung eben dieser mit neuen Ideen und Konzepten.

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UXcamp Europe 2017

Wir waren auf dem UXcamp Europe 2017 und es war der Hammer! Wir, das sind Katrin Schneider, Software-Entwicklerin, und Steffen Hartmann, aktuell als Scrum Master tätig. Uns beiden liegt außerdem ein Faible für User Experience, Usability und Navigation Patterns im Blut.

Nachdem wir zwei der heiß begehrten Tickets für das UXcamp Europe 2017 ergattert hatten, haben wir uns am ersten Juni-Wochenende auf den Weg nach Berlin gemacht. Das war das Pflingstwochenende und die Anreise war deshalb nicht unbedingt entspannt … Aber die Wahl des Termins ist auch einer der sehr, sehr wenigen Punkte, die man diesem Camp überhaupt vorwerfen kann – wenn man das unbedingt wollen würde.

Wir wollen das nicht. Denn das UXcamp Europe 2017 war ein unglaublich gut organisiertes Camp, vollgepackt mit vielen tollen Leuten und Themen.

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Navigation-Patterns: was war, ist und kommt?

Seit einigen Monaten denke ich immer wieder darüber nach, wie man Navigationen anders gestalten könnte, ohne die bekannten Navigation-Patterns einfach zu benutzen oder neu zu kombinieren. Besonderer Schwerpunkt liegt für mich aktuell darin, wie man breite und tiefe Navigationen benutzbarer, neu bzw. anders organisieren könnte. Leider bin ich mit meinen Überlegungen noch zu keinem nennenswerten Punkt gekommen.
Um so intensiver habe ich den Artikel „A Look into Navigation in Web Design“ von Ezequiel Bruni gelesen. In diesem Post möchte ich die für mich wichtigsten seiner Punkte aufnehmen und um für mich relevante Gedanken ergänzen:

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Wer hat Angst vor Usability?

Immer mal wieder habe ich die Beobachtung gemacht, dass „Usability“ (meinetwegen unter dem Begriff „Design“ laufend) bei Webanwendungen wie auch Webseiten immer etwas aufgesetzt wirkt. Fast möchte man meinen, dass erst die eigentliche Applikation im Vordergrund stand und es dann am Ende hieß: „Ja, nun verpack uns das mal schön.“ Aber gehört der „weiche“ Faktor Bedienbarkeit nicht genauso in die grundlegenden Planungen mit aufgenommen, wie die „harte“ Softwareentwicklung auch?

Ich denke schon. Hier daher ein Beispiel und ein paar Beobachtungen, warum man es dennoch gerne versäumt und was auch Entwickler (im Sinne von „nichts mit Design/Grafik/Usability am Hut“) dabei verpassen. Weiterlesen