Am fünften Tag des zwölften Monats im Jahre 2021 widmen wir uns einer Frage, die sich bestimmt schon einige von euch gestellt haben …
Arbeiten im Team bedeutet nicht automatisch „Agiles Arbeiten“. Doch wo fängt die Weichenstellung an?
Aspekte agiler Teamarbeit
Ein interessanter Themenbereich, der in der agilen Community gern und oft diskutiert wird. Im Rahmen unseres Adventskalenders möchte ich auf drei Aspekte dieser Frage näher eingehen.
Arbeitsgrundlage / Verträge
Eine der ersten Weichen, um agiles Arbeiten in gemischten Teams mit externer Unterstützung zu ermöglichen, sind die Verträge, in denen die Zusammenarbeit geregelt ist.
So wird es recht schwierig in einem Werkvertrag, in dem das WAS– also „Werk“ – ja bereits feststeht und wenig Flexibilität am Scope zulässt, agil zu arbeiten. Zudem widerspricht ein solches Vorgehen gleich gegen mehrere Werte und Prinzipien aus dem Manifest zur agilen Arbeit:
- Reagieren auf Veränderung ist wichtiger als das Befolgen eines Plans.
- Heiße Anforderungsänderungen sind selbst spät in der Entwicklung willkommen. Agile Prozesse nutzen Veränderungen zum Wettbewerbsvorteil des Kunden.
Summary: Ein Dienstvertrag eignet sich für gemischte agile Teams (mit externer Unterstützung) deutlich besser, als ein Werkvertrag.
Teamsetup / Arbeiten auf Augenhöhe
Eine weitere entscheidende Weiche ist das Teamsetup, dass das Arbeiten im Team auf Augenhöhe gewährleisten sollte. Was ist damit genau gemeint?
Agile Teamarbeit profitiert besonders dann, wenn im Team alle Meinungen und Vorschläge gleichermaßen gewichtet und wertgeschätzt werden. Der Fokus für Teamentscheidungen sollte dabei klar auf dem Produkt bzw. dem Kunden liegen. Wichtig ist dabei, im Team von Beginn an ein miteinander auf Augenhöhe zu etablieren.
Eine Separierung innerhalb des Teams (intern vs. extern, vor Ort vs. Homeoffice, jung vs. alt, Junior vs. Senior, …) sollte zugunsten des Arbeitsergebnisses vermieden werden.
Auch hierzu bietet das Manifest für agile Arbeit passende Werte/Prinzipien:
- Zusammenarbeit mit dem Kunden ist wichtiger als Vertragsverhandlung
- Errichte Projekte rund um motivierte Individuen. Gib ihnen das Umfeld und die Unterstützung, die sie benötigen und vertraue darauf, dass sie die Aufgabe erledigen.
Summary: Achte so früh wie möglich darauf, ein Teamsetup zu wählen, dass die Arbeit auf Augenhöhe innerhalb aller Teammitglieder ermöglicht.
Kollaboration, Feedback- und Fehlerkultur
TEAM – Toll Ein Anderer Macht’s. Das Akronym kennen wir alle. Aber kennt ihr schon das?
Together Everyone Achieves More.
Das kommt für mich der Grundidee eines agilen Teams schon recht nahe. Damit das mit dem „Together“ auch klappt, braucht es im Team aber noch ein bisschen mehr:
Kollaboration: Agiles Arbeiten ist outcome- bzw. wertorientiert. Kollaboratives Arbeiten – also die geistige Zusammenarbeit – kann das Ergebnis in diesem Bereich deutlich verbessern.
Wann habt ihr das letzte Mal Pair Programing, Mob Programming oder auch einfach eine User Story gemeinsam geschrieben?
Feedback-Kultur: Auch hier hat das Manifest der agilen Arbeit ein passendes Prinzip: „In regelmäßigen Abständen reflektiert das Team,
wie es effektiver werden kann und passt sein Verhalten entsprechend an.“
Warum also nicht regelmäßig Feedback im passenden Format (z. B. Plus/Delta, Plussing, Start/Stop/Continue) zum Teil der Arbeit werden lassen?
Fehlerkultur: Empirisches Lernen entsteht durch Fehler. Es gilt also nicht, diese vermeiden zu wollen … was ohnehin nicht klappen wird. Sondern Fehler frühzeitig zu machen, und aus ihnen die richtigen Schlüsse zu ziehen.
Summary
Der Grad dessen, wie Kollaboration, Feedback- und Fehlerkultur im Team gelebt wird, unterscheidet zusätzlich ein Arbeitsteam von einem agilen Arbeitsteam.
[smartblock id=11351]
Schreibe einen Kommentar