Die typische AWS-Rechnung – was steckt dahinter?

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AWS-Rechnungen können komplex erscheinen, vor allem wenn verschiedene Services und Abrechnungsmodelle aufeinandertreffen. Monatlich und gruppiert nach Services und Accounts, geben sie dennoch Einblicke, wie und wo Kosten anfallen.

Die meisten AWS-Services werden nutzungsbasiert abgerechnet, einige wenige auch pauschal, wie zum Beispiel der verwaltete Control Plane eines EKS Clusters (ohne Worker Nodes).

Manchmal tauchen jedoch auch Posten auf, die auf den ersten Blick unklar erscheinen. Ein gutes Beispiel ist der Punkt „EC2-Other“. Was bedeutet das genau? Wie lässt sich der Punkt aufschlüsseln und – mit Blick auf die Kosten – besser analysieren? Werfen wir zunächst einen Blick auf die typische AWS-Rechnung.

Cost & Usage Breakdown

Ein Blick in die AWS-Kostenstruktur: Einzelne Posten und was sie bedeuten

Unter „EC2-Other“ fallen verschiedene Kosten, die oft nicht sofort intuitiv zuzuordnen sind. Dazu gehören Netzwerkzugriffe, Datenübertragungen und bestimmte Speicherkosten, die nicht unter Standard-EC2-Kategorien laufen. Wenn dieser Posten auf der Rechnung erscheint, lohnt es sich, die einzelnen Positionen genauer zu prüfen, da hier oft überraschende Zusatzkosten entstehen können.

  • EBS Volume Usage
    Elastic Block Storage, kurz EBS, wird nach mehreren Dimensionen abgerechnet. Dazu zählen die verschiedenen Volume Types, die tatsächliche Nutzungszeit der Volumes (Volume Hours) sowie eventuell gebuchte Zusatzleistungen wie provisioned IOPS, die für höhere Leistung bezahlt werden müssen.
  • EBS Snapshot Usage
    Snapshots werden inkrementell erstellt – du zahlst also nur für die geänderten Blöcke, die gespeichert werden müssen. Da es sich um Block Storage handelt, wird auch nur der Speicherplatz für die tatsächlich veränderten Daten berechnet.
  • CPU Credits von T2/T3/T4g EC2-Instanzen
    Ein Thema für sich: T-Instances nutzen CPU-Guthaben (Credits). Solange dieses Guthaben ausreicht, bleiben die Kosten niedrig. Werden jedoch mehr CPU-Ressourcen genutzt als das Guthaben erlaubt, entstehen zusätzliche Kosten.
  • NAT Gateway Usage
    Hier wird pro Stunde abgerechnet, in der ein NAT Gateway aktiv genutzt wird („NAT Gateway Hours“). Es ist also wichtig, die Anzahl und Nutzungsdauer der NAT Gateways zu beobachten.
  • Data Transfer
    Die Datenübertragungen der EC2-Instanzen, sowohl eingehend als auch ausgehend, werden ebenfalls abgerechnet und können bei hohem Traffic spürbare Kosten verursachen.
  • Idle Elastic IP Address Usage
    Unbenutzte, aber reservierte IP-Adressen verursachen Kosten – ungenutzte Elastic IPs solltest du also am besten wieder freigeben, um unnötige Kosten zu vermeiden. Mehr dazu haben wir bereits im Mai beleuchtet: Kostenanpassungen bei AWS: S3 und IPv4

Wie findest du ungenutzte IP-Adressen?

Beispiel 1 – Verwende den AWS IPAM (IP Address Manager Service). Dieser eignet sich besonders für größere Setups oder mehrere Accounts. Auch dann, wenn du deine eigenen IP Ranges mitbringst. Achtung: dieser nützliche Dienst kostet! Wenn du etwa 100 IP-Adressen in zwei Regionen damit verwaltest, fallen ca. $4 monatliche Gebühren an.

Beispiel 2 – programmatisch (z. B. direkt mittels CloudShell):

aws ec2 describe-addresses \
. --query 'Addresses[?AssociationId==null]' \
. --no-cli-pager

Licht ins Dunkel: Kosten im AWS Cost Explorer analysieren

Mit dem AWS Cost Explorer lassen sich die Details der Abrechnung genau nachvollziehen. Einfach rechts die Option „Group by … Dimension … Usage Type“ wählen, um die Kosten nach Nutzungsart zu gruppieren. Auf diese Weise siehst du schnell, welche Services und Kostenpunkte am meisten zum Gesamtbetrag beitragen – und wo möglicherweise Optimierungspotenzial besteht.

Ein regelmäßiger Blick in den Cost Explorer hilft, die Kosten transparent zu halten und Sparpotenziale zu identifizieren.

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