Hinter dem 16. Türchen unseres Agilen Adventskalenders verbirgt sich eine Frage, die auf den ersten Blick ein wenig kurios anmuten mag. Aber lasst euch überraschen ..!
Warum ist Feedback wichtig? Und was kann ich hierbei von Pixar lernen?
Warum Feedback?
Feedback ist wichtig! Nicht nur in der Agilität, sondern im Arbeits-(Leben) allgemein. Wie soll man aus der Vergangenheit lernen, wenn man nicht auf positive sowie kritische Aspekte oder sogar blinde Flecken hingewiesen wird, um daraus zu lernen?
Dennoch ist Feedback oft mit dem Thema Angst besetzt, wird teilweise aufgezwungen, und das eigentliche Ziel – Lernen und Weiterentwicklung – werden verfehlt.
Woran liegt das?
Was bei Feedback zu beachten ist
Feedback läuft oft mechanisch ab und es fehlt der geeignete Rahmen, das eigentliche Ziel – die Veränderung – zu erreichen. Hinzu kommt, dass man sich oft mit Defiziten und zu wenig mit positiven Aspekten beschäftigt.
Feedback ist Kommunikation, die immer aus Sender und Empfänger besteht. Die Beziehungsebene spielt hier ebenfalls eine Rolle.
Das „Was“ ist oft gar nicht so entscheidend, sondern das „Wie“ und „Wer“ rücken in den Vordergrund. Als Feedbackgeber muss ich also darauf achten, „wie“ ich mein Feedback anbringe und in welchem Verhältnis ich zum „Feedbacknehmer“ stehe.
Gleichzeitig sollte Feedback nach dem Pull-Prinzip ablaufen: „Bitte gib mir Feedback“ – aufgezwungenes Feedback ist meist kontraproduktiv.
Das bedeutet nicht, dass man niemanden auf positive wie negative Dinge hinweisen darf, wenn keine aktive Einforderung erfolgt. Man spricht dann aber von Lob oder Konflikt, nicht mehr von Feedback.
Bevor ich auf eine besondere Feedback-Methode eingehe, habe ich noch ein paar allgemeine Tipps zum Thema:
- Beachtet die Sender-Empfänger-Thematik
- Vereinbart im Team eigene Feedbackregeln. Als Beispiel findet ihr am Ende des Blog-Beitrags die Regeln, die wir in unserem Team verfolgen (Bitte nicht kopieren! Ihr braucht im Team Eure eigenen Regeln!)
- Schafft einen moderativen Rahmen, der die Beleuchtung von positiven wie kritischen Aspekten ermöglicht (Zum Beispiel Start – Stop – Continue)
Aber genug der vielen Worte, ihr seid sicher wegen Pixar hier.
Plussing
„Plussing“ ist eine sehr einfache Feedbackmethode, die unter anderem bei Pixar Anwendung findet.
Es gibt drei einfache Prinzipien:
- Jeder Ideenvorschlag wird angenommen
- Ideen werden mit „Ja, und …“ anstelle von „Ja, aber …“ verbessert
- Sorge dafür, dass derjenige, der die Idee einbringt, sich gut fühlt
Im Kern geht die Methode davon aus, dass Ideen ebenfalls in einer Art Entwurfsphase starten. Aber anstatt seinem ersten Impuls zu folgen, und sie im Keim als „schlechte“ Idee abzutun oder zu verwerfen, wird jede Idee gemeinsam im Team verbessert. Das startet einen iterativen Prozess, der imstande ist, unglaublich kreative Ideen vorzubringen.
Dadurch entstehen durch das Ergänzen (Plussing) ganz neue Möglichkeiten. Teams sind so in der Lage, sich auf das Potenzial von Ideen zu fokussieren, anstatt vermeintliche Defizite zu suchen. Es hilft dabei, grundsätzlich offen für alle Arten von Ideen zu sein und an deren Verbesserung mitzuarbeiten.
Schau Euch dazu auch gerne diesen kurzen Clip an:
Feedbackregeln
An dieser Stelle möchte ich euch – wie versprochen – noch die Feedbackregeln in unserem Team mitgeben:
- Ich denke an die Las-Vegas-Regel („Was wir hier besprechen, bleibt auch hier“).
- Ich denke an die Prime Directive („Ich gehe davon aus, dass jeder nach bestem Wissen und Gewissen handelt“).
- Ich beschreibe und werte nicht.
- Ich mache eine Aussage über konkretes Verhalten, nicht über die Person allgemein.
- Ich spreche nichts an, was der Empfänger nicht ändern kann.
- Ich zwinge niemand zur Veränderung; ein Feedback ist eine Beobachtung, die Handlungsoption liegt aber beim Empfänger.
- Ich bringe Beispiele, sodass der Empfänger mein Feedback nachvollziehen kann.
Wie gebt ihr euch Feedback?
Jetzt interessiert mich an dieser Stelle natürlich, wie ihr Feedback handhabt. Was sind Eure Erfahrungen? Nutzt ihr schon FeedForward?
Denn diese kleine Anregung möchte ich euch noch mit auf den Weg geben: Wenn ihr Feedback-müde seid, dreht den Spieß einfach mal um und werft Google an: FeedForward ist das Stichwort. Aber das Thema wäre schon einen eigenen Artikel wert …
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