Zu unserem 2. Girl’s Day bei Mayflower kamen 10 Mädchen aus Münchner Schulen. Ich hatte die Kritik vom Vorjahr beherzigt und die letzten Monologe und Frontalelemente entfernt: Anstelle meiner Einführung in agiles Arbeiten sollten die Girls anhand einer Liste von Stichpunkten recherchieren und sich gegenseitig in Blitzvorträgen das selbständig Erarbeitete kurz vorstellen. Das für beide Seiten ermüdende Abspulen von Slides wurde durch lebendig vorgetragene und konzise Informationen zu den Begriffen Scrum, Product Owner, Scrum Master, Team, Sprint und Review ersetzt. Die Vorträge haben mich wirklich begeistert.
Was haben wir gemacht?
Nach einer kurzen Vorstellungsrunde haben wir uns ein Task Board geschrieben sowie zwei Time Keeper bestimmt, die über den Tag aufpassten, dass wir in der Zeit bleiben.
Wir haben die Erwartungen an den Tag aufgeschrieben, Cluster gebildet und diese benamt.
Zum Auffwärmen haben wir Bits gespielt: In drei Reihen zu je 4 Mädchen hat jede Schülerin jeweils ein 1er, 2er, 4er oder 8er Bit dargestellt. So konnten wir Zahlen zwischen 0 und 15 darstellen. Zwei Reihen haben die Summanden dargestellt, eine Reihe war die Summe.
Mit den Blitzvorträgen haben wir uns für agiles Arbeiten eingestimmt, um die anschließende Aufgabe methodisch zu lösen: Eine Brücke sollte aus Holzstäbchen, Korken und Schnüren in 60 Minuten so gebaut werden, dass sie 30 Zentimeter überspannt und einen Apfel trägt.
Der Eifer, die Brücke fertigzustellen, war so groß, dass die Methodik etwas unter die Räder kam, aber das Resultat war beeindruckend, die Brücke wurde termingerecht geliefert und die Features sogar übererfüllt (3 Äpfel Tragfähigkeit).
Im Anschluss haben wir wie im vergangenen Jahr HTML5 Canvas Elemente manipuliert. Die Girls haben sich schnell im Code zurechtgefunden und sehr unterschiedliche Ergebnisse erzielt. Das Arbeiten hands on kam gut an, da in der Schule die Rechner offenkundig meist aus bleiben (Warum eigentlich?).
Der relativ enge Zeitplan hat wieder geholfen, die Aufmerksamkeit und Konzentration hochzuhalten. Wenn der Wunsch nach Teamarbeit vorhanden ist, sind Ergebnisse fast sofort erreichbar. Mit diesem Team hätte man durchaus schon auf einem realen Projekt produktiv werden können. Abschließend haben wir eine kleine Retrospektive gemacht, in der die Girls aufgeschrieben und geclustert haben was gut und was schlecht lief. Im Großen und Ganzen wurde der Tag als Erfolg, die Erwartungen als erfüllt empfunden.
Liebe Lehrer, Eure Schülerinnen können mehr als Ihr denkt, gebt ihnen doch mehr Chancen, das auch zu zeigen!
Ein Dankeschön an meine Kinder Ida-Marie und Joseph für die Hilfe beim Vorbereiten und Ausprobieren.
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