Die Frage hinter dem ersten Türchen im Adventskalender lautet:
Wir überziehen jeden Tag unser Daily. Was soll ich tun?
Die entscheidende Frage ist jedoch: „Warum wird überzogen?“
Von Timeboxen und der Synchronisation im Team
Das Daily ist time-boxed, das heißt nach der festgelegten Timebox ist Schluss. Zur reinen Synchronisation im Team sollte die Zeit ausreichend sein, da es eben nicht um „umfangreiche Diskussionen auf technischer oder inhaltlicher Ebene“ geht.
Ein häufiger Grund ist, dass „deep-dive“-Gespräche ins Daily vorgelagert werden, was nicht Sinn der Sache ist. Ein Daily dient nicht zur Besprechung technischer Details, sondern zur Abstimmung, die beispielhaft so aussehen kann:
- „Woran habe ich gestern gearbeitet?“
- „Was nehme ich mir heute vor?“
- „Wo gibt es Impediments/Abstimmungsbedarf?“
„Diskussionen, die tiefer gehen“ sollten mit den betroffenen Personen in einem separaten Termin nachgelagert werden.
Dies kann im Laufe des Tages oder in einem extra „deep-dive“-Slot geschehen, der bei Bedarf von den Beteiligten für technische Abstimmungen genutzt wird.
Eine mögliche Alternative
Des Weiteren kann es helfen, „Walk the board“ als Alternative zur „Personenzentrierung“ auszuprobieren. Das bringt Fokus auf die eigentliche Arbeit und ist gerade bei großen Teams, die auch im Pairing arbeiten, zeitsparend.
Sollte regelmäßig überzogen werden, muss der Scrum Master eingreifen und abmoderieren. Das Argument „das ist aber noch wichtig“ sollte hierbei nicht ins Gewicht fallen, denn irgendwas ist immer wichtig.
Ein Schritt weit lernt das Team von alleine, sich knapp und prägnant auszudrücken, wenn das Daily häufig mittendrin abmoderiert wird.
Mein Tipp
Vereinbart einen 30-Minuten-Termin, in dem nochmal der Sinn und der Ablauf des Daily besprochen wird! Des Weiteren kann es helfen, mitzustoppen, wo die Zeit verloren geht, um das Daily zu analysieren und zu verbessern.
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