10 Fragen an den Product Owner: Eva Mustermann

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In der Xing Gruppe Scrum Product Owner tauschen sich mehr als 800 Product Owner aus Deutschland, Österreich und der Schweiz über ihre tägliche Arbeit aus. Grund genug einmal nachzufragen, was das Besondere an Ihrer Arbeit ist und wie sie sich organisieren.

Im Rahmen dieser kleinen Blogreihe kommen unterschiedliche Product Owner zu Wort. Basis sind die Ergebnisse aus einer SurveyMonkey Umfrage. Du bist auch Product Owner und möchtest deine Erfahrungen mitteilen? Dann beantworte doch die kleine Umfrage in kurzen Worten.

Alle Interviews in der Reihe „10 Fragen an den Product Owner“ können über das Tag 10po im Blog gefunden werden.

Heute steht uns „Eva Mustermann“ Rede und Antwort. Sie arbeitet in der Finanzdienstleistungsbranche und muss anonym bleiben. Eva Mustermann ist also nicht wirklich ihr echter Name.

Was bedeutet es dir, Product Owner zu sein?

Da ich primär im operativen Bereich arbeite, bedeutet es für mich vor allem den Kontakt zum Product Management nicht zu verlieren, am Development Team „dran zu bleiben“ und so insgesamt einen besseren Einblick zu haben, der mir im operativen Teil meiner Tätigkeit hilft. Meine PO Tätigkeit macht etwa 25% meiner Arbeit aus, und ich schätze daran, dass ich dadurch einen tieferen technischen Bezug und Hintergrundwissen zu den Produkten habe als Kollegen, die rein operativ arbeiten. Es ist schön zu sehen, wenn etwas wächst und von den Kunden gut angenommen wird, auch wenn es vielleicht nur eine kleine Funktionalität oder ein Enhancement ist.

Kommst du eher aus dem „klassischen“ Produkt-/Projektmanagement oder warst du schon immer agil?

Ich komme aus dem klassischen Projektmanagement und habe einen Scrumkurs gemacht, ein Buch gelesen, und dann ging es los.

Was heißt für dich Agilität?

Für mich ist Agilität ein Grundprinzip in modernen Unternehmen, nicht nur bezogen auf Softwareentwicklung, sondern auch auf die Art und Weise, wie man an Projekte herangeht und auch zum Beispiel in internationalen Teams arbeitet. Das Konzept kleinerer agiler Teams, von Meilensteinen, Sprints etc. lässt sich meines Erachtens vielfältig anwenden und entspricht den modernen Erfordernissen in einem Business, das sich so rasend schnell verändert.

Um welches Produkt/Projekt kümmerst du dich?

Ich bin zuständig für eine Datenbank, in der Unternehmenskunden nach Informationen suchen können. Wir verbessern ständig die Integration mit anderen Funktionalitäten, das User Interface, aber arbeiten auch am Inhalt.

Was bedeutet für dich Erfolg?

Erfolg bedeutet für mich, in der Lage zu sein, sich den wechselnden Bedingungen und Anforderungen im Unternehmen und der Branche immer wieder anpassen zu können und Veränderungen positiv mit tragen und umsetzen zu können. Es macht mich stolz, wenn wir dem Kunden an die Marktbedürfnisse angepasst schnell praktikable Lösungen bieten können.

Welche Tools nutzt du für deine Arbeit mit deinen Stakeholdern und dem Team?

Wir haben verschiedene Development Teams an verschiedenen Standorten in der Welt, deswegen geht sehr viel über Telefon- und Videokonferenz, E-Mail, Intranet und natürlich hilfreichen Tools wie Jira.

Wie gehst du mit Misserfolgen um?

Ich versuche sie nicht persönlich zu nehmen und daraus zu lernen. In einer sich wahnsinnig schnell entwickelnden Umgebung darf man nicht enttäuscht sein, wenn man viel Arbeit in etwas investiert, das dann aber doch nicht auf den Markt gebracht oder wieder verworfen wird. Das passiert, aber Dinge nicht persönlich zu nehmen oder sich zu sehr an seine „Babys“ zu klammern – ohne natürlich das Feuer und die Begeisterung für die eigenen Produkte zu verlieren – halte ich für die wichtigste Lektion, die ich in den letzten Jahren als PO gelernt habe. Priorisierung ist eben alles, wenn man agil arbeitet und Dinge schnell für die Kunden umsetzen möchte.

Wie bildest du dich weiter?

In Bezug auf meine PO Tätigkeit eigentlich nur über Webinare, die firmenintern angeboten werden. Ein Scrum-Auffrischungskurs könnte nicht schaden.

Wie würdest du anderen deine Arbeit beschreiben?

Sehr abwechslungsreich und anspruchsvoll. Das Bild, das mir in den Kopf kommt, ist das eines Kellners, der Teller, Tassen und Gläser jongliert, und versucht alles heil an den Tisch zu bringen. Die Zusammenarbeit mit den unterschiedlichsten Stakeholdern, Priorisierungen, Abwägung verschiedener Dinge, politische Interferenzen – es ist manchmal sehr schwierig alles gleichzeitig zu händeln und am Ende doch ein gutes Produkt hinzubekommen.

Welche 3 Blogs liest du am liebsten?

Ich lese nichts regelmäßig, aber bekomme viel weitergeleitet von Kollegen, die ihren PO Job 100% machen. Diese betreffen meistens eher die Branche oder die Konkurrenz, neue Entwicklungen etc., weniger Scrum oder Agilität selbst.

Zwei kurze Sätze zu deiner Person

Ich bin Product Ownerin in einem großen Unternehmen der Finanzdienstleistung und muss leider anonym bleiben. Ich bin Anfang 30, habe einen geisteswissenschaftlichen Background und leite neben meiner PO Tätigkeit zwei operative Teams.

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Kommentare

Eine Antwort zu „10 Fragen an den Product Owner: Eva Mustermann“

  1. finde ich nicht schlecht, danke für info.
    lg

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